ПОЭЗИЯ РОССИЙСКИХ НЕМЦЕВ

Стихи Арнольда Райника

1)

Alles kann passieren, mit uns zwischen uns,

Aber bei Frauen bin ich wie zerbrechliche Blumen

Und lassen Sie die knochigen Webstühle irgendwo in der Nähe,

Ich lebe, während ich Frauen mit langem Blick anschaue!


Бывает всяко, с нами между нами,

Но, с женщинами я как с хрупкими цветами

И пусть, костлявая маячит где-то рядом,

Я жив, пока смотрю на женщин долгим взглядом!

2)

Ich werde stark sein.

Ich kann, du gibst mir nur Zeit.

Wenn jemand Steine in die Seele wirft,

Ich werde sie in Goldstaub verwandeln!


Стану сильным я. Я всё сумею!

Я смогу, вы только дайте срок.

Если кто-то бросит камни в душу,

Превращу их в золотой песок!

3)

Wir gehen zu ihr, egal wie du dich drehst,

Von Geburt an.

Aber das Leben führt uns nicht in den Tod,

Und auf zur Wiedergeburt!



Идём мы к ней, как ни крутись,

От самого рождения.

Но, нас ведёт не к смерти жизнь,

А вверх, к перерождению!

4)

Oh, wie ich will, nachdem ich das Fest des Lebens durchgemacht habe,

Schmecken Sie sowohl Freuden als auch schwierige Einsichten.

Schmücke jemandes graue Welt mit dir selbst,

Und werden Sie zur Ursache der Lichtinspiration!



Ах, как мне хочется, пройдя сквозь жизни пир,

Вкусить и радости, и трудные прозрения.

Собой украсить чей-то серый мир,

И стать причиной светлых вдохновений!
Mit den Augen schöpfe ich die Stille,

Die Stille, die die Lippen dir umringt,

Die Stille, die im Bett in ihrer Hülle

Im süßen Wonnenwahn uns wiegt und schwingt.

In dieser Stille trocknen spurlos Tränen,

Erzeugt ein flüsterndes Gebet das Glück,

Sie hüllt mich ein und wenn Gewitter dröhnen,

Beherzte Träume malt ein Engel drauf geschickt.



Я зачерпну глазами тишину,

Ту тишину, что на губах твоих гнездится.

Ту тишину, что с нами спать ложится,

Раскачиваясь в сладостном бреду.

В той тишине бесследно сохнут слёзы.

Звенящим шёпотом творит молитву счастье.

Я кутаюсь в неё, а в дни ненастья,

Мне ангелы на ней рисуют грёзы.
Ich folge deiner Spur, ein herrenloser Hund,

Von außerird`schen Kraft im Trott getrieben.

In Augen der Madonna such` ich Kund

Über die Mächte, die mich schändeten und trüben.

Bin kurz davor, den Schlusspunkt zu ereilen,

Vom Dach zerstreu` ich dann der Tage-Konfetti,

Zerreiß` mein Leben vor der Welt in Zeilen

Und diese Zeilen überreich` ich dir.



Я за тобой, я по следам как пёс бездомный,

Бреду, влекомый силой неземной.

Ищу ответ на свой вопрос в глазах мадонны,

Какие силы надругались надо мной?

Ещё чуть - чуть и я совсем дойдя до точки,

Дни зашвырну свои, как с крыши конфетти.

А жизнь свою при всех порву на строчки,

И строчки те тебе преподнесу!
Ich hörte viele Lieder und Sonaten,

Operngesang, Passagen vom Ballett,

Trios, Quartetts, Choräle und Kantaten –

Wir singen gern und schnurren sogar nett.

Wir singen, wenn wir fröhlich sind und trauern –

Mit Stimme singt man alles auf der Welt,

Doch nur dem Herzen kann man wirklich trauen,

Am Besten singt es sich nur im Duett.



Много я песен  слыхал и сонат,

Оперных партий, балетных пассажей.

Трио, квартетов, хоров и кантат,

Все мы поём и мурлыкаем даже.

Песни поются и в радость, и в горе,

Голосом можно пропеть всё на свете.

Только у сердца, тут можно не спорить,

Петь получается только в дуэте.
Auf  Worten tanzen
Ach wenn ich Stimme des Himmels nur hören konnte,
So würde ich mir eine Frage stellen,
den ganzen Mut gesammelt:
“ Gott, erzähle doch, warum Ich hier bin,
Und antworte mir, was ich tun muss?!

Танцующий на словах
О если б я мог я слышать глас небес,
Я бы вопрос задал, собрав всю смелость:
“Господи скажи зачем я здесь,
И ответь мне , что я должен сделать?!
Wozu gabst Du mir so viel Kraft,
Klar Geist und Wärme in deiner Hand?”
Nur Über Das fragte ich ihn
Nur meine Stimme sinkt, in Chor der Fragen...


Для чего ты дал мне столько сил,
Ясный разум и тепло в ладони? ”
Лишь об этом я Его спросил
Только голос мой , в просящем хоре тонет...
Und jetzt kann Ich nicht schlafen in der Nacht
Ich richte meinen Blick nach oben:
"Gott, Ich bitte Sie, belehre mich!
Warum hab Ich das Haus verlassen?”


И теперь не спится мне в ночи
Устремляю взгляд всё выше, выше:
“Господи, прошу, ты научи!
Ведь зачем то я из дома вышел?”
Rufen Sie nicht an Gott nur,
Wir alle würden in der Hölle längst schmoren.
Er ist Liebe und Vergebung für uns, laszive,
Grausamkeit tun wir, und er wird uns vergeben,
verrückte Leute, Alles beim Alten!


Не называйте Бога справедливым,
Мы все в аду горели бы давно.
Он есть Любовь и Всепрощение к нам , блудливым,
Творим жестокости, а Он прощает нас, безумцев, все равно!
Wir gehen zu ihr, egal wie du dich drehst,
Von der Geburt an.
Doch aber, nicht zum Tode leitet uns das Leben,
Sonst hinauf, wo wir wiedergeboren werden.


Идём мы к ней, как ни крутись,
От самого рождения.
Но, нас ведет не к смерти жизнь,
А вверх, к перерождению.
Wenn ich mich verirre, so such mich nicht,
Ich bin dort, wo ich sein soll und das ist das ganze Geheimnis.
Und bedauere es nicht und murre nicht umsonst,
Mich gestrigen, schon heute gibt’s nicht auf der Welt!


Когда я заблужусь, меня вы не ищите,
Я там, где должен быть и в этом весь секрет.
И не жалейте, и напрасно не ропщите,
Меня, вчерашнего, сегодня в мире нет!
Zeit ohne Bericht und ohne Zweck ist weggelaufen.
Notwendig ist das Salz zu fühlen, Bedeutung und Wesen sollten hervorgehoben werden.
Nur mein Prompter ist eingeschlafen, mir vorher hat es ihn nicht gereicht,
Und jetzt, in Spiegeln deiner Augen, versuch Ich, in mich selbst einen Blick.


Время без отчета и без цели бежать, миновало.
Надо соль ощутить, надо выделить смыслы и Суть.
Только спит мой суфлёр, мне и раньше его не хватило,
И теперь, в зеркалах ваших глаз, я пытаюсь В себя заглянуть.
In menschlich leerer Stadteinöde
Du, lang erwartend göttliche Gewogenheit,
Einmal im Garten  meines Herzens erschien,
Meiner Seele quellenden, die Sinnlosigkeit.
Die Uhr  plötzlich  war nicht imstande
Die Unsichtbarkeit in Teile teilen,
Und in den Händen die Waage tragend,
Die Ewigkeit gekommen ist
Wie Abendmahl, zum Mahl des Abends.
В безлюдной городской глуши
Я долго ждал тебя как милость.
И ты как обморок души
Однажды в дом ко мне явилась

И перестали вдруг часы
Делить невидимость на части.
И на руках держа весы
Явилась вечность как причастие.
Auge ins Auge und feurige Entspannung
Als ob wir aufeinander so lange warteten.
Das prachtvolle Gewand des Zaren nun
Bettelarm plötzlich verwandelte,
Zusammenstoßend. Zu zittern anfangen.
Zwei Sphären unvorgesagt  treu.
Zu zittern anfangen zwei Milchstraßen,
Zwei grenzlose Glückliche, Liebesfreunde.

Zur rechten Zeit schenkst du  mir
Einen Wunderaugenblick der Liebe,
Und mein Herz wärmt sich auf einmal so,
Die Erde  kann jetzt unter den   Fußen  fliegen,
Das Schicksal stellt ja mir keine Wahl,
Auf  Ewigkeit  werde ich  meine Hoffnung  wiegen.
Auf Ewigkeit mit dir…Du… Meine Liebe.
Auf Ewigkeit für immer … die Liebestriebe….
Глаза в глаза и яростный разряд.
Как будто мы давно  друг друга ждали.
И в царский обратился нищенский наряд,
И сферы две, столкнувшись, задрожали.

Ты подарила мне мгновение одно
Любви и я успел согреться.
И пусть земля уходит из под ног,
Но я могу  теперь на вечность опереться.
Übersetzungen Marco Ehlert, Potsdam

Der Hochzeitsstrauß

Fanget auf den Hochzeitsstrauß
Und glaubet an die Etikette!
Durch tausend Hände in das Haus
Trägt er die Liebe als Stafette.

Er greift zum Himmel für'n Moment
Dort hört er Engelstongesänge,
Auch Gottes Segen er empfängt,
Und fällt dann fest in bange Hände.

So, nun steigt er auf geschwinde,
Nimmt die Jugend in die Pflicht,
Dieses Blumenstraußgebinde
Ihr dann tief  ins Herze sticht.


Ловите свадебный букет,
Поверив, в древнюю примету.
Из рук влюблённых сотни лет,
Несёт любви он эстафету.

Коснувшись неба на мгновение,
Он, ангелов услышав звуки,
От них приняв благословение,
Падёт в трепещущие руки.

Вот воспарил букет над нами,
Поставив, молодым, зачёт.
И, чиркнув по небу цветами,
Как спичкой сердце вам зажжёт!
Übersetzungen Marco Ehlert, Potsdam


Ich liebe, was ist, und beiß meine Zähne dran fest,    
Werd sie in dein Fleisch, Hals und die Schultern rammen.
Wie ein Wolf reiß ich in Stücke dich ganz ohne Rest,
Doch stehen zu Ostern schon Lichter in Flammen

Ich liebe, was fehlt, und auch gar nicht sein kann,  
Doch hoff ich bei Gott, dass man hört mein Gebet,   
Damit unsre Namen stehn mit «Plus» nebenan
Geschrieben vom großen der Liebe Prophet.


Я люблю то, что есть, и впиваюсь зубами,
В твою плоть, в твою шею и плечи.
И как волк тебя рву на части клыками,
Но уже догорают пасхальные свечи.

Я люблю, чего нет, чего быть не может.
Только Боже, как же мне хочется.
Чтобы имя моё через плюс с твоим,
Написала, Любви Пророчица.
Oh Frau! ich habe deine innere Welt verstanden.
du bist wie ein Strauß unerbittlicher Kräuter.
Das Hauptgewürz ist jedoch deine
ein bisschen Dämlichkeit, um unverwundbar zu werden
Freunde, ich habe ein Geheimnis ausgegraben
und ich wurde klüger.
Je kürzer mein Leben ist, 
desto länger sind die Beine bei den Mädchen. 
Wenn ich mich verirre, suchen Sie mich nicht.
Denn ich bin da, wo ich sein soll, das ist mein Geheimnis.
Bereuen  Sie es nicht und machen Sie sich keine Sorgen, 
Es gibt mich nicht mehr in der Welt.

Стихи Виктора Шнитке

Der Anfang. 

Der Tag verglomm. Mein ganzes Leben lag
im Eis der Stummheit, wartend, dass ich spraeche.
Ich sprach. Ich drang in dieses Eis, als braeche
ich aller Stummen Schweigen.
Jeder Tag
ist mir nun Mahnung. Jeder ist Gebot,
sein stummes Sein dem Schwinden zu entreissen,
Erloeschen eines Winters.
Scharlachrot,
Orangengelb und Golden, Apfelgruen,
Kornblumenblau - mein Leben traegt die Farben
der Ewigkeit. Ich starre stumm - sie starben.
Ich nenne sie - sie leuchten auf und gluehn.


День отгорел, вся жизнь моя легла
Во льдах безгласия, слова ожидая,
Я заговорил, плач немоты своей теряя,
И каждый день, вгрызаясь  в лёд сполна,
Напоминает мне, что есть приказ,
Не лгать себе, и немоты лишиться,
Его лишь надо выполнять, молиться,
Чтоб растопить застывший зимний пляж.
Оранжевый и алый, небесно-золотой
Есть вечности цвета, к которым ты стремишься,
Когда же ты творишь - цвета поют, горят в зарнице!
Когда молчишь- конец приемлют свой!


Vater
Vater, ich denke so oft an dich –
du tatst mir nicht immer recht.
Du sagtest ein Wort, und es war ein Stich,
der setzte mich ausser Gefecht.
Dann kamst du und wolltest vertraulich sein –
ich fand nicht den richtigen Ton.
Wir hatten so viel und so wenig gemein –
ich war ein missratener Sohn.
Dein Deutsch war vollkommen, das Meine glich
einem verlassenen Haus.
Du warst in der Grossstadt daheim und ich
im Freien. Ich ahnte voraus,
dass du auch beim Scheiden mir nicht vergibst
mein heimliches Anderssein.
Doch schien mir zuweilen, dass du mich liebst.
Das war mir wie Brot und Wein.


Как часто тебя вспоминаю, отец, –
всегда ль справедлив ты был?
Ты слово бросал, чей острый конец
из строя меня выводил.
Потом приходил ты, доверчив, но тон
я нужный не мог найти.
Как много и мало в нас общих сторон –
я сын неудачный, прости.
Был очень хорош твой немецкий язык,
а мой, словно брошенный дом.
К столице душой ты прирос и привык,
я к воле. Предчувствие в том,
что не было и перед смертью тобой
моё бытие прощено.
Но ты меня любишь – казалось порой
и было как хлеб и вино.


Der Schnee 
Der Schnee ist Wiederkehr der Kindheit,
ist Tod und Auferstehn vom Tod,
ist Traum und gnadenreiche Blindheit –
Weiss deckt nun Schwarz, Weiss deckt nun Rot.
Der Schnee ist Wallfahrt in die Kindheit.
 

Снег – это возвращенье детства,
Пристанище волшебных снов,
И смерть, и - воскрешенья средство,
Надёжный для страстей покров.
Снег - есть паломничество в детство.

Стихи Надежды Рунде

Bärbels Abenteuer

Erster Teil
Im Schrank

1
Barbaras Fäustlinge liegen im Schrank
Neben dem Schälchen schon monatelang.
Ringsum ist’s still, ein geduldiges Schweigen –
Will man vielleicht einen Film ihnen zeigen?

Völlig getrennt von den andren Sachen,
liegt nun das Paar mutterseelenallein
Unten im Schrankfach, es trauert und schmachtet,
Sehnt sich so sehr nach dem Herbstsonnenschein.

2
Ächzend und krächzend benimmt sich der Schrank,
Hat wohl schon Schmerzen im Rücken.
Offenbar ist dieser Schrank öfters krank,
Kann wohl nicht richtig mehr ticken.

3
Aber die Fäustlinge wollen doch nicht
Den ganzen Sommer hier darben,
Sie träumen schon lange von hellem Licht,
Und prächtigen Kornblumenfarben.


Zweiter Teil
Die Flucht
1
Plötzlich gerät alles je durcheinander,
Alles beginnt nun zu kriechen, zu wandern.
Garnfäden schlüpfen aus allen Maschen,
So wie ein Taschentuch schlüpft aus der Tasche.
Die Masche, die wehrt sich mit zitternden Händen,
Doch kann sie den wuchtigen Andrang nicht bändigen.

2
Sämtliche Stickmuster sind schon verschwunden.
Was nun zurückbleibt, ist wirklich kein Wunder –
Garnberge nur und ein wüstes Gemische:
Sinnlose, wertlose Wollfadenbüschel.

3
Aber auf einmal, da blitzt es ganz munter.
Licht kommt von oben ganz langsam herunter!
Alles bewegt sich, strömt eilig hinaus –
Fast wie aus einem Gefangenenhaus.

4
Wollfäden schlüpfen in einen Graben,
Wälzen sich dort voller Freude und Wonne.
Andere klettern sofort auf den Rasen,
Aalen behaglich sich dort in der Sonne.


Sommer
Dritter Teil
1
Welch eine Menge von wolligen Raupen!
Das müsst, ihr Kinder, mir einmal schon glauben –
Krabbeln auf weitem Gelände herum.
Wollfäden – alle so schön und so flauschig –
Klettern durch Sträucher und auch durch das Gras,
Sodass die Blätter schon überall rauschen.

2
Sieh mal! Sie finden den richtigen Ort,
Wollen die Gegend erforschen sofort,
Müssen doch Barbara endlich mal finden
Auf einer Bank oder unter den Linden,
Oder vielleicht unter jener Eiche
Können sie doch wohl das Mädchen erreichen.

3
„Bärbel steht frohgemut auf einem Felde,
Wir haben sie endlich gefunden, wir selber!
Kornblumen bindet sie zu einem Strauß,
Prächtig und hellleuchtend sehen sie aus.
Sie sind noch blauer als selber der Himmel –
Fröhlich und klangvoll klingt Barbaras Stimme.“

4
Wir krabbeln gleich eiligst zu Barbara hin,
Wir sind schon hellwach und behände
Und landen mit strahlender Freude geschwind 
Auf Barbaras lieben Händen.

5
Die Sonne, die glänzt wie ein Silberpfennig,
Die Strahlen machen uns munter.
„Für uns ist das immer noch alles zu wenig,
Knall, Sonne, noch stärker herunter.“
„Es gibt doch hier Licht schon im Überfluss,
Weil ich überhaupt gar nicht sparen muss.
Es wird aber Barbara, wie ich weiß,
In ihren Fäustlingen viel zu heiß.“



Herbst

Vierter Teil
Garnfäden
1
„Die Tage sind  kürzer, die Sonne wird trüber,
Wir müssen nun schneller nach Hause.
Zur Nacht ziehen wir in die Wohnung hinüber,
Es ist nicht mehr freundlich da draußen.“

2
Sie kriechen zurück in den „heimischen Hafen“
Und beginnen am Knäuel zu nesteln.
Ach, wie schön ist es hier, mit der Mieze zu schlafen,
Im warmen gemütlichen Sessel.


Barbara:
1
Schön war der Sommer, er ist schon vorbei.
Der Sommer verwischt alle Trauer.
Nun kommt schon der Herbst – ach, wie schade – ei, ei!
Er macht uns das Leben so sauer.


2
Ich eile zur Oma auf kürzestem Wege.
So kalt ist’s, ich zittre und frier. 
Es hagelt schon draußen so lange und regnet –
Es ist kaum zu aushalten hier.

Winter
Als die Garnfäden dann im Herbst zurückmüssen, vertrödeln  zwei
 von ihnen die Zeit und können mit den anderen nicht rechtzeitig ins 
Haus gelangen...
Obwohl Barbara es eilig hat, entdeckt sie diese doch vor dem Eingang,
 wärmt sie in ihren Händen auf und bringt sie in die Wohnung.


Fünfter Teil
1
Barbara kann jetzt mal richtig frohlocken:
Seht euch mal an diese tanzenden Flocken!
Dann aber sieht sie auf einem Gestänge
Zitternde Wollfäden unglücklich hängen.
„Barbara, wir sind schon völlig am Ende.
Ins Haus zu gelangen ist uns nicht gelungen.
So nimm uns doch bitte auf deine Hände.
Wir brauchen kein Essen, wir sind auch nicht hungrig.“

2
Und Barbara wärmt sie in ihren Händen:
„Jetzt hört doch mal auf mit eurem Flennen.
Ich werde sofort euch zur Oma schicken,
Die wird euch geschickt in die Fäustlinge flicken.
Sie stickt auch noch Sonnenschein euch ins Gewebe,
Auch kleinere Strahlen wird es noch geben.
Am äußersten Rande, da könnt ihr euch freuen,
Wird sie auch noch Schneepulver irgendwie streuen.


          
Sechster Teil

1
Barbara kommt ganz verfroren nach Haus:
„Hab da zwei Fädchen gefunden!“
Mama ist mürrisch: „Wo bleibst du denn aus
In solch einer späten Stunde?“

2
Doch Oma ist anderer Meinung: „Ei, ei,
So lass sie doch erst einmal essen!“
Sie strickt und ruft manchmal Bärbel herbei –
Sie muss ihre Handbreite messen.

3
Und Bärbel probiert nun die Fäustlinge an, 
Probiert sie dann immer von Neuem.
„Wenn ich mal wie Oma stricken kann,
Da werd ich mich riesig freuen.

4
Barbaras Hände sind jetzt nimmer kalt,
Auch sommers in hohen Bergen.
Die Kleine passt auf, dass die Vögel im Wald
Ihre Handschuh’ nicht aufpicken werden.
Ja, sie schützt die flauschigen, die wärmen
Vor  den nimmersatten  Vogelschwärmen.

Jeden Sommer also ziehen sich die Strickmaschen auf, 
werden zu Wollfäden und schlüpfen aus dem Schrank, 
um dann im Winter die in den Wiesen gespeicherte Wärme an Barbara abzugeben.
Im Sommer steht Barbara ihnen zu Diensten, im Winter ist es umgekehrt.
Es macht ihnen nichts aus, sich gegenseitig Wärme zu spenden.

Стихи Норы Пфеффер

UEBERLEGENHEIT

Der Himmel
ist den Baeumen naeher
und die Erde
ist ihnen verwandter.
Doch ist den Baeumen
nicht gegeben?
einmal -
in die Knie gezwungen,
sich wieder zu erheben...


ПРЕВОСХОДСТВО

Деревья
К небу ближе,
И земля им
Роднее.
Но не дано деревьям,
Однажды
Повергнутым
На колени,
Вновь подняться.



MUTTER

Ich bin in dem Zimmer,
wo sich an die Wand drueckt
dein altes
zerspieltes
verwaistes Klavier,
wo alles an dich
mich so lebhaft erinnert,
als waerest du,
Muetterchen,
wieder bei mir.
Noch flutet
das Lampenlicht weich
auf die Schriften,
an denen du einst
dich so gerne erbaut.
Dich kuemmerte niemals,
was schal war
und nichtig,
du hattest, was wichtig,
im Leben erschaut.

O lass mich so werden,
wie du es gewesen
im hastenden Alltag,
im Draengen der Zeit:
das Gute zu sehen
im Schweren und Boesen
und immer dem Naechsten
zu helfe bereit.

O lass mich verstehen,
wie du es verstanden,
das leben zu nehmen
als heiligstes Gut,
wo Rosen und Dornen
schon immer vorhanden
und ewig - der Wechsel
von Ebbe und Flut.

Dass frohgemut ich
meine Pflichten erfuelle,
den andern zum Wohle,
so gut ich,s vermag,
mich freue am Leben,
am friedlichen Himmel
und danke
      fuer jeden
vergoennten mir Tag.

Стихи Артура Мадера

Будни
Тюрьма. Нары. Решётки…
Дым папирос в потолок…
Карты разложены веером…
Опер смотрит в глазок…
Баланда. Параша. Прогулка.
«Эй! Не отставать!
Ну-ка! За спину руки!
Так то вот! Твою мать!»
Снова ключами опер
Лязгает по дверям…
Снова карты веером:
«Эй! Кто мухлюет там?»
Кто-то читает Маркса, кто-то УК…
Голос из коридора: «Камера!
С вещами на выход! Все!»
Снова конвой… Зековозка…
Снова собачий вой…
Будни жизни тюремной:
Этапы. Тюрьма. Конвой…

2023 г.

Моя Голгофа...(обо мне и моём оболганном немецком народе)
Моя Голгофа-жизнь моя:
Подобно Богу распят я.
Избит, оплёван, оклеветан…
Почто на древо я повешен?
Кто Понтий? Анна?
Кто клевреты?
Всю жизнь Истину искал,
Зерно духовное алкал!
Далёк, конечно, я от Бога…
К Нему ведёт меня дорога!
Уверен-Он решит вопросы!
Ведь Он-Творец!
Ему-всё просто!

2008 г.

Добавить комментарий

Ваш адрес email не будет опубликован. Обязательные поля помечены *